Erörterungstermin beim Landkreis – Windkraftprojekt Harste II

Von links nach rechts: Herr Strohschein, Herr Hinz, Frau Schlak, Frau Mittelstädt, Herr Oelkers, Herr Brauns, Herr Fuchs, Frau Fuchs, Herr Kerck, Herr Günther am 08.10.20 vor dem Landkreis Göttingen

Am 08.10.20 fand der Erörterungstermin bezüglich der drei geplanten Windenergieanlagen (WEA) Harste II beim Landkreis Göttingen statt.

In dieser Sitzung hatten Einwender und Antragsteller der Firma Landwind die Möglichkeit zu den vorliegenden Eingaben Stellung zu nehmen und offene Fragen zu besprechen. Ziel ist es, eine Grundlage zu schaffen, auf der die Baubehörde entscheiden wird, ob dem Antrag der Firma Landwind stattgegeben wird.

An diesem Termin haben wir, die Bürgerinitiativen Gegenwind Harste und Weitblick Leinetal, natürlich teilgenommen.

Die Teilnahme war für uns von hoher Bedeutung, da dieses Genehmigungsverfahren der ersten drei geplanten WEA sich auf die Projekte Harste I und Osterberg mit weiteren sieben WEA bei uns im Leineweber-Sechseck auswirken wird. Daher haben wir auch unseren Anwalt Herrn Brauns zu diesem Termin hinzugezogen.

Am Anfang des Tages wußten wir noch nicht so Recht, was da auf uns zu kommt.Aber fest entschlossen, haben wir zu allen Punkten der Erörterung Stellung genommen und unsere Meinung vertreten. Es waren nicht wenige Themen, und so zog sich die Sitzung über 11 Stunden und wurde erst gegen 21 Uhr beendet.

Es war kein einfaches Unterfangen, mit den Argumenten der Antragsteller umzugehen.Teilweise widersprachen sie sich selber, brachten unverhältnismäßige Vergleiche an und bezogen sich auf unterschiedliche Leitlinien und Gesetzesentscheidungen der einzelnen Bundesländer.Gleichzeitig machten sie uns aber immer wieder darauf aufmerksam, dass wir uns in Niedersachsen befinden, wenn wir uns auf Richtlinien anderer Länder beriefen.

Trotzdem konnten wir unsere Standpunkte insbesondere in Bezug auf Lärm, Infraschall und naturschutzrechtliche Belange sehr gut verdeutlichen. Gerade im letzten Punkt konnten wir dem Antragsteller im avifaunistischen (Greifvögel) Gutachten grobe Fehler in der Methodik und große Lücken nachweisen. Aufgrund zahlreicher und beglaubigter Kartierungen unsererseits können wir hier schon von einem Dichtezentrum des Rot- und Schwarzmilans sprechen. Auch Weiß- und Schwarzstorch nutzen die Gebiete rund um die Harste als Nahrungsgebiet.Will man den blumigen Ausführungen der Antragsteller Glauben schenken, so fühlen sich die bedrohten Vogelarten in der Nähe von Windparks sehr wohl und würden wissen, dass man da nicht hinein fliegen darf.

Ebenfalls zeigten wir die hohe Bedeutung des einzig verbleibenden Naherholungsgebietes für uns auf. Unsere Dörfer sind von Autobahn, ICE- Trasse, der Bundesstraße und der geplanten 380 KV Wahle- Mecklar-Leitung eingekesselt und stark vorbelastet.

Am Ende der Sitzung erwartete uns ein kleiner Lichtblick: die Luftfahrtbehörde hat ihre Genehmigung zum Bau der drei WEA aufgrund des Hubschrauberlandeplatzes in Harste zurückgezogen. Dies wird natürlich von der Firma Landwind nachgeprüft.

Es bleibt also spannend!

Ich denke, wir haben unsere Arbeit sehr gut gemacht. Allerdings liegt auch noch ein weiter Weg vor uns. Herzlichen Dank an alle, die uns bisher geholfen haben und wir hoffen weiterhin auf eure Unterstützung!

Ein Gedanke zu „Erörterungstermin beim Landkreis – Windkraftprojekt Harste II

  1. Nach der allgemeinen Anhörung ist wohl jedem klar geworden, dass die Windräder da nicht hin dürfen.

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