Wildtiere im Leinetal

Martin LindnerEigenes Werk
Fund eines Rotmilans (Milvus milvus), der als Windkraftopfer nur 25 m von der westlichen Windkraftanlage bei Arnsberg-Kirchlinde (HSK, NRW) lag. Eine Untersuchung in der Außenstelle des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Westfalen bestätigte, dass der Milan durch eine massive Schlagverletzung starb. Quelle: wikipedia.org

Wildtiere im Leinetal

Wir laufen, walken oder machen einen Spaziergang durch die Feldmark zwischen Parensen, Harste, Hevensen, Wolbrechtshausen und Lütgenrode. Wir wollen uns einfach nur bewegen und uns eine Auszeit verschaffen vom Alltag.Eine Feldmaus huscht direkt vor unserer Nase über den Weg, die vielen kleinen Löcher am Ackerrand bestätigen ihre Anwesenheit. Neben uns und über uns hören wir, gerade in den Frühlingsmonaten, den Gesang der Vögel. Spatzen, Krähen, Feldlerchen aber auch große Vögel wie den Bussard und den Rotmilan kann man beobachten und hören. Auf den noch nicht so hoch bewachsenen Äckern ist eine Gruppe von Rehen zusehen. Einmal habe ich am Waldrand einen kleinen Fuchs gesehen. Dann wieder hoppelt ein Hase über den Weg und in der Dämmerung fliegen die Fledermäuse an einem vorbei. Vom Teich an der Dispo erklingt zwischen April und Juni ein unaufhörliches Quaken, das Wasser in der Harste plätschert, ein sauerstoffreiches Fließgewässer in dem sich Fische tummeln. Dann sind da noch die vielen Insekten, Mückenschwärme, Libellen, Erdhummeln und einige bunte Arten, die ich gar nicht kenne. Es scheint der perfekte Lebensraum für viele Tierarten zu sein, das Ökosystem ist hier noch ganz gut intakt. Das ist Teil unserer Kultur, hier finden wir Erholung, haben einen unverbauten Blick und erleben Natur als etwas ganz normales. Wenn es nach den Plänen der Landkreise Northeim und Göttingen geht soll sich das bald ändern.Nehmen wir uns also die Zeit und schauen einmal genauer hin, was lebt hier eigentlich? Der Rotmilan, er wird in Niedersachsen und Bremen als stark gefährdet eingestuft. Es handelt sich um einen großen rostroten Greifvogel der an seinem gegabelten Schwanz zu erkennen ist. Wenn sie ein „Kirii kirii“ am Himmel hören, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Rotmilan Sie werden bis zu 25 Jahre alt. Rotmilan-Paare bleiben einander meistens über Jahre treu. Auch wenn sie den Winter über nicht gemeinsam verbringen, treffen sie sich im Brutgebiet jedes Jahr Wieder. Sie fressen Kleinsäuger, Amphibien, Aas und wirbellose Tiere.Ihre Feinde sind Uhu, Habicht, Baummarder und der Waschbär. Aber auch Rotorblätter von Windkraftanlagen stellen eine besondere Bedrohung dar.
Mehr als die Hälfte aller Rotmilane weltweit lebt in Deutschland. Deshalb haben wir eine besonders hohe Verantwortung für diese Tierart.

Gerne berichte ich über weitere Wildtiere.
Sandra Schlak